Markus Baersch

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05.10.2009

So haben wir´s gern. Jetzt wird in AdWords also für Content-Kampagnen auch nachvollziehbar gemessen, wenn jemand etwas kauft und vorher mal möglicherweise meine Anzeige gesehen hat. Möglichst mehrfach. Also (zur Übersetzung der Übreschrift): Wenn Du meine Anzeige nur oft genug siehst, kaufst Du auch irgendwann bei mir, nachdem Du die Adresse des Shops ja oft genug gelesen hast.

In allen Erfolgsgeschichten aus dem Content-Werbenetzwerk und anderswo wird man (Google) ja auch nicht müde zu erwähnen, dass neben Brandingeffekten und den direkt auf einen Klick zurückführbaren Conversions vor allem spätere Verkäufe durch die möglichst mehrfache Ansicht von Anzeigen via Werbenetzwerkt begünstigt werden. Mehrere Kontakte Werbemitteln wie Content- oder Suchanzeigen vor dem Kauf sind das immer wieder in´s Feld geführte Argument, dass nun z. B. in der Kampagnenübersicht bei AdWords in Form der "View-Through Conversions" nachvollzogen werden kann.

Dass da seit der erst gerade erfolgten Einführung vielleicht auch bei großen Content-Kampagnen noch nichts steht, muss (noch) nicht beinruhigen, denn die Conversions haben ja noch 30 Tage Zeit, um zu geschehen ;). Vor allem derjenige, der auch in den organischen Suchergebnissen zu seinen gut verkaufenden Keywords prima positioniert ist und nebenbei sinnvollerweise dennoch AdWords-Kampagnen betreibt, um dem anzeigeaffinen Googlenutzer eine Chance zum Klick zu bieten, wird demnächst sicher die ersten "VT-Conversions" zu sehen bekommen. Denn mal ehrlich: Es ist einfach "ziemlich wahrscheinlich", dass es zu seinem Keyword auch die eine oder andere gut platzierte oder geschickt verlinkte Seite geben wird, auf der die eigene Anzeige via AdSense durchaus Chancen zur Einblendung hat. Ob diese dort auch wirklich wahrgenommen wird, spielt bei der Messung schlussendlich keine Rolle, sondern dient so oder so dazu, den Wert des Content-Werbenetzwerks auch "optisch" zu verbessern. Dass eine Kaufentscheidung durch mehrere Werbekontakte messbar begünstigt wird, will ja schließlich niemand anzweifeln und es gibt genug Studien dazu. Knackpunkt ist aber die Frage, ob die hier "gemessenen" Kontakte zum Werbemittel auch wirklich stattgefunden haben. Wie oft ist Werbung so schlecht (freilich nur aus der Perspektive des Publishers gesehen) platziert, dass der Besucher der Seite diese selbst dann nicht wahrnehmen kann, wenn er grundsätzlich gar kein Problem mit Werbung hat. Die Zahlen der View-Through Conversions mögen dazu dienen können, sich besser beim Chef für die Ausgaben schlecht geführter Content-Kampagnen zu rechtfertigen... der wirkliche Effekt bei der Kaufentscheidung der erfolgten Einblendungen vor der Conversion ohne Anzeigen-Klick darf in diesem speziellen Fall aber durchaus angezweifelt werden. Praktischerweise kann diese "neue Conversionrate" auch angesichts der Tatsache, dass es unendlich viele Abstufungen von "Anzeigensichtbarkeit und -wahrnehmmung" im bunten Content-Werbenetzwerk gibt, wohl auch nie wirklich mit brauchbaren Zahlen untermauert oder widerlegt werden. Zumindest nicht, bevor keine Mouse- oder (noch besser:) EyeTracking-Daten massenhaft und automatisiert an das Google Conversion-Tracking-System geliefert werden, weil jeder Browser dann irgendwann standardmäßig willens und in der Lage ist, diese zu erheben und Benutzer sich massenhaft dazu (z. B. per Unwissenheit) entscheiden, diese Trackingsystemen zur Verfügung zu stellen. Grusel!

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Ein Kommentar zu “Das Guxu-Guxu-Guxu-Guxu-Kaufsuauchirgendwann-Prinzip jetzt auch bei AdWords messbar”

  • jens 5. Oktober 2009 um 10:47 Uhr

    Kann ich mir irgendwie nicht wirklich vorstellen.
    Ok, ich bin nicht der Durchschnittsuser, aber reine Textanzeigen mehrmals sehen und sichd aran erinnern? Suche ich nach etwas bestimmten kann dies evtl sein, weil die Ergebnisse halt schlecht sind, dann klicke ich auch auf Werbung um zu sehen ob dort etwas zu finden ist. Aber die ist die Ausnahme.

    Bei Bannern jedoch tritt dieser Effekt sicherlich auf. Marken-Awareness nennt man dies oder?


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